3. DMV Franken-Trophy 2003 21.-23. August

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northlander
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3. DMV Franken-Trophy 2003 21.-23. August

Beitrag von northlander »

3. DMV Franken-Trophy 21.-23. August 2003

Die DMV-Franken-trophy ist eine Langstreckenfahrt und liegt in der Tradition der DMV-Trophy, die 1985 das erste Mal veranstaltet wurde und an der bekannte Leute wie Helmut Daehne und Klaus Flacé und andere teilgenommen haben.

Ursprünglich war die Trophy eine einwöchige Veranstaltung mit täglicher
Wertungsprüfung und täglichen Etappen bis zu 800 km/Tag. Im Jahre 2000
drückte sich jedoch die deutsche Shell von den Sponsor-Verpflichtungen,
so daß der rally-Club Böblingen, der damals dieses Ereignis ausrichtete,
auf einem finanziellen Verlust sitzenblieb. Die Fortführung der Trophy
stand damals sehr in Frage.

Der MSC-Gefrees jedoch übernahm die Verantwortung und führte die Trophy als mehr regionale Veranstaltung in Bayern/Sachsen/Tschechien zunächst als Zweitagesveranstaltung fort. 2003 erfolgte die Verlängerung des Ereignisses auf drei Tage einschließlich einer Wertungsprüfung in Most,
so daß ich micht entschliessen konnte, die lange Anfahrt (2 Tage und 1371 km über Bremen) und ebenso lange Rückfahrt in Kauf zu nehmen.

Ich habe die Trophy stets wegen der schönen Etappen und noch mehr
wegen des guten Betriebsklimas geschätzt. Und wann hat man schon
einmal die Cchance, ein Rennen, ein Bergrennen oder einen Riesenslalom zu fahren?

So ging es dann am 19. August nach Deutschland und am 20. weiter nach
Gefrees, wo abends an der Stadthalle und MSC-Haus die Abnahme der
Motorräder stattfand. Meine Maschine entsprach der schwedischen Straßenverkehrszulassungsordnung, was nicht den sofortigen Gefallen der Abnahme hervorrief. Der Auspuff entsprach halt schwedischen Renn- und Straßenbestimmungen (max 103 dBa) , aber das war dann schließlich doch kein Hinderungsgrund.

Schon war am ersten Tag das Wiedersehen mit alten Bekannten und Sportsfreunden. Am Mittwoch ging die erste Etappe von Gefrees durchs Erzgebirge und über Oberwiesenthal, Komotau nach Most, wo jeweils zwei Rennen gefahren werden sollten. Leider aber wurde für die Sportfahrer die Strecke zur Besichtigung und Trainung freigegeben, ohne daß alle Ölspuren abgestreut und die Strecke gesichert worden war. Waren vor drei Jahren ein paar Kollegen von mir die Spürhunde in Brünn, so verlor ich schon in der ersten Runde die Kontrolle auf der Ölspur, konnte die Maschine nicht halten und machte Bekanntschaft mit dem Kiesbett. Fussrasten, Bremshebel, Blinker: alles blieb heile, jedoch legte sich die Maschine auf die Windschutzscheibe und der Bremsflüssigkeitsbehälter
(vorne brach ab). Ich selbst machte eine Baulandung im Kiesbett, blieb jedoch unverletzt.

Während ich noch beim Arzt war, untersuchten die Kollegen die Maschine und überlegten, wie man sie wieder verkehrssicher in Gang bringt. Schließlich brachten wir sie auf dem mitgeführten Anhänger zurück nach Gefrees, wo sich abends noch die Techniker von Yamaha Reichel den Schaden anschauten und früh morgens am nächsten Tag reparierten. Kurz vor neun Uhr konnte ich die soweit hergerichtete und gewaschene R1 wieder in die Hand nehmen und den Trophy-Teilnehmnern nach Thüringen nacheilen. Am Kontrollpunkt Katzhütte hatte ich sie eingeholt und fuhr wieder in der Wertung mit. Von Thüringen ging es durch den Frankenwald nach Kulmbach (Riesenslalom auf dem Flugplatz) und wieder
zurück nach Gefrees (Ziel: Weissenstein).

Am dritten Tag führte die Etappe längs der tschechischen Grenze durch den Bayerischen Wald nach Süden und über das Fichtelgebirge wieder zurück. In Gefrees fand dann die letzte Wertungsprüfung am Gottmannsberg mit zwei Trainings und zwei Bergsprints statt.

Auf dieser Rally habe ich wieder schöne Strecken kennengelernt und die angenehme Gesellschaft der Trophy-Teilnehmer gehabt. Die Organisation war hervorragend, und die Zusammenarbeit mit den Organisatoren und Funktionären ebenso freundlich wie angenehm. Das Startgeld betrug (bei Voranmeldung) 145 Euro, gar nicht zu teuer angesichts der immensen Vorarbeit. Das Roadbook war insgesamt 32 Seiten lang zuzüglich aktuellen Umleitungshinweisen. Mir hatte trotz des Sturzes die Sache wieder viel Spass gemacht. Und ich werde alles unternehmen, um beim nächstenmal wieder dabei zu sein. Für die Lange Anfahrt wurde ich ausreichend entschädigt: im Maintal habe ich noch genügend Frankenwein eingekauft und in Burg auf fehmarn acht Paletten dänisches Bier (pfandfrei) eingepackt. In Bremen konnte ich noch günstig dies und das für unser Haus einkaufen, was in Schweden doch erheblich teurer geworden wäre.

Was ich mir für weitere Fahrten wünschen würde: eine stärkere teilnahme von Nachwuchsfahrern. Ich beabsichtige nächstes Jahr in der Seniorenklasse zu starten. Die älteren Herrschaften sind auf den Etappen keinen km/h langsamer, aber in den Wertungsprüfungen geht es etwas gleichmässiger zu.

Heute habe ich meine r1 bei meinem Händler abgeliefert. Er soll die Schäden besichtigungen. Im Winter (in vier Wochen ist es soweit) sollen sie dann behoben werden.

Apropro Winter: waren die Tagestemperaturen in Deutschland noch bei 30/31 Grad, so lag die Nachttemperatur am ersten Tag in Schweden so niedrig wie 6 Grad. Meine Rennkombi kann ich hier nicht mehr benutzen, und unter der normalen Kombi habe ich fast schon die Skiunterwäsche an, so kalt ist es auch tagsüber.

mvh // northlander
Möge die Kraft mit Dir sein!
http://www.becklestone.de
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